Blog-Layout

Welcher Oldtimer ist alltagstauglich? - Der perfekte Daily-Driver

14. November 2024

Der Wunsch nach täglicher Nostalgie

Viele von uns schauen mit einer Menge Wehmut auf das Angebot von Neufahrzeugen in den letzten Jahrzehnten und wünschen sich die Designsprache, Einfachheit und Langlebigkeit der Vergangenheit zurück. Immer mehr Bildschirme, nervige Assistenzsysteme und hunderte Sensoren, die mehr Probleme bereiten als lösen, lassen einen von einfacheren Zeiten träumen.


Aber ist es überhaupt realistisch jeden Tag Oldtimer zu fahren?


Ja! Solange man es richtig angeht. Entscheidend für nachhaltigen Spaß am Oldtimerfahren im Alltag ist die Auswahl des richtigen Fahrzeugs. Hierbei sind folgende Faktoren ausschlaggebend:


  • Ersatzteilversorgung des Modells
  • Informationsverfügbarkeit für Reparaturen
  • Penibel gewartetes Exemplar


Was die Ersatzteilversorgung und Informationsverfügbarkeit angeht, so trifft dies vor allem auf die Modelle zu, die schlichtweg am meisten gebaut wurden. Von ihnen sind in der Regel noch die Meisten auf der Straße, was dazu führt, dass die Preise im Rahmen geblieben sind und es immer noch lohnenswert ist, Ersatzteile anzubieten. Außerdem haben sich rund um die gängigen Modelle große Communities gebildet, in deren Foren und Youtube-Videos  es wertvolle Informationen und Tipps zu Reparaturen und Wartung gibt. Für die Nicht-Schrauber unter uns, kann es dennoch sinnvoll sein, mal zu schauen, ob eine kompetente Oldtimer-Werkstatt in der Nähe ist. Leider sind  die Marken-Vertragshändler kaum noch in der Lage, sich fachgerecht um klassische Fahrzeuge zu kümmern.


Der nächste entscheidende Punkt ist die Wartung des Fahrzeugs. In 30 Jahren durchlebt jedes Bauteil so einiges. Deswegen ist es wichtig, schon beim Kauf darauf zu achten, dass am Auto regelmäßig alle Wartungsarbeiten und Reparaturen durchgeführt wurden. Ein gut gewartetes Fahrzeug aus den 80er und 90er Jahren ist problemlos jeden Tag einsatzfähig. Durch die robustere Bauweise sind bei guter Wartung Laufleistungen von mehreren hunderttausend Kilometer kein Problem. Auskünfte geben hier Scheckheft und Werkstattrechnungen. Sind diese nicht aufgehoben worden, ist dies meist kein gutes Zeichen. Generell ist es empfehlenswert, ein wirklich gutes Exemplar zu kaufen, da die Reparaturkosten beim vermeintlichen Schnäppchen fast immer höher sind, als das, was man beim Kaufpreis im Verhältnis gespart hat. Um seinem Klassiker dauerhaft etwas Gutes zu tun, sind einige Sachen zu beachten. Es ratsam, dem Ethanolgehalt aktueller Kraftstoffe mit einem Zusatzmittel wie "Bactofin" entgegenzuwirken, da in der Entwicklung der Autos nicht mit diesen neumodischen Zusammensetzungen gerechnet werden konnte. Weiterhin ist der von den den Herstellern eingebrachte Korrosions- und Hohlraumschutz meist ausgetrocknet und hat keine schützende Wirkung mehr. Um teure Karosserieinstandsetzungen zu vermeiden, empfehlen wir, eine Nachkonservierung der Hohlräume und der Bodengruppe des Fahrzeuges. Für den Hohlraumschutz haben sich als besonders wirksam die Behandlung mit Hohlraumschutzfetten, wie z.B. Mike Sanders, herauskristallisiert. Diese Produkte sind Lösungsmittelfrei und unterliegen somit auch keiner Alterung durch Austrocknung. Für den Schutz der Böden, sind die Besten Ergebnisse mit Wachsbehandlungen zu erzielen. Da das Wachs sich im Spritzwasserbereich mit der Zeit abwäscht, wäre unsere Empfehlung, ein Mal im Jahr, vorzugsweise im Herbst, eine Nachbehandlung durchzuführen. Wer das einhält, hat seinen Liebling optimal geschützt.


Was die Alltagstauglichkeit angeht, so muss jeder selbst entscheiden, welche Ansprüche an Platz und Verbrauch bzw. Motorleistung gestellt werden. Wir werden im Folgenden also bewusst Modelle hervorheben, die es in verschiedenen Karosserievarianten mit unterschiedlichen Motorisierungen gab. Eines haben alle Modelle gemein: Sie haben sich durch besondere Robustheit, Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit im Werkstattalltag hervorgetan.


Nun mal Butter bei die Fische: Welche Modelle eignen sich am besten?


Die in den 80er und 90er Jahren gebauten Fahrzeuge sind grundsätzlich die solidesten und langzeittauglichsten, die je gebaut wurden. Besonders hervorzuheben sind die Fahrzeuge der VAG, von BMW, Porsche und Mercedes Benz. Auch die Japaner haben zu dieser Zeit vorzügliche und langlebige Autos gebaut, leider geraten diese bei der Ersatzteileversorgung oft ins Hintertreffen. Hier kann möglicherweise der Blick in den japanischen und amerikanischen Teilemarkt helfen. Wer ein bisschen mehr finanzielle Mittel zu Verfügung hat, kann sich auch zweifellos bei Porsche bedienen. Porsche bietet ebenfalls eine sehr gute Teileversorgung - nur ungünstiger Weise zu etwas teureren Konditionen. Gerade die Transaxle-Modelle, wie 924, 944 und 968 sind langlebige und auch alltagstaugliche Autos, die mit genügsamen Verbrauch großen Fahrspaß bieten.


Hier eine breitere Übersicht über Modelle, die für den täglichen Einsatz gut geeignet sind:


VW


  • Golf 2 (1983-1992) und 3 (1991-1997)
  • Corrado (1988-1995)
  • Scirocco 2 (1981-1992)
  • Passat 35I (1988-1993) und 3A (1993-1997)
  • Polo 86C (1981-1994)
  • Käfer (1938-2003)
  • VW T4 (1990-2003)


Audi


  • 80 B2 Typ 81 und 89 (1984-1986)
  • 80 B3 (1986-1991)
  • 80 B4 (1991-1995)
  • 100 C3 (1982-1991)
  • 100 C4 (1990-1994)


Mercedes Benz


  • 190er W201 (1982-1993)
  • E-Klasse W123 (1975-1986)
  • E-Klasse W124 (1986-1996)
  • S-Klasse W126 (1979-1991)
  • S-Klasse W140 (1991-1989)
  • SL-Klasse W129 (1989–2002)


BMW


  • E30 (1982-1994)
  • E36 (1900-2000)
  • E34 (1988–1996)
  • E32 (1986–1994)
  • E38 (1994–2001)


Schauen Sie doch mal bei unseren aktuellen Fahrzeugangeboten vorbei. Vielleicht ist Ihr nächster Oldie ja dabei!


Fahrzeugangebote
Share by: